Um die Fallstricke und Tücken der alltäglichen Kommunikation drehte sich der Abend „Achtung, explosiv“ aus der Reihe "Forum im Foyer" der Altstadtgemeinde.
„Während ich die Worte 'Achtung explosiv' ausspreche, werden im gleichen Moment auf unterschiedliche Weise acht Millionen Botschaften verschickt, so viele wie nie zuvor. Aber Verständnis und Verständigung werden immer schwieriger, obwohl sich viele danach sehnen. In der Kommunikation kann viel Gutes und viel Schlechtes passieren. Wir wollen uns heute die Dynamiken anschauen“, sagte Anna-Lena Köhler, Erwachsenenbildungsreferentin in den Evangelischen Kirchenkreisen Vlotho und Herford.
Theaterpädagogin Denise McConnell aus Hamm begann ihr Referat mit einem Zitat aus dem Theaterstück „Geschlossene Gesellschaft“ von Jean-Paul Sartre: „Die Hölle, das sind die anderen.“ „Das ist so schön negativ und zeigt Gründe für Kommunikationsprobleme. Das ganze Theaterstück ist ein gutes Beispiel für Isolation und destruktives Verhalten“, sagte sie. Anhand des Beispielsatzes „Dein Schreibtisch ist ja total aufgeräumt“ fragte sie die Zuhörer, wie diese Aussage bei ihnen ankommt, und erläuterte das Vier-Ohren-Modell von Friedemann Schulz von Thun. „Man hört einen Satz auf der Sachebene, der Beziehungsebene, der Selbstoffenbarung und dem Appell“, so die Referentin. Sie riet, bei einer Sachinformation auch stimmlich und körperlich zu zeigen, dass diese rein sachlich gemeint ist. „Im Zweifel hilft nachfragen“, forderte sie die Anwesenden auf.
Zum 45. Mal lud das Team des Literaturgottesdienstes zu einem Gottesdienst mit literarischem Hintergrund in die Auferstehungskirche am Kurpark. Literarisch drehte sich alles um den Roman „Corpus Delicti – Ein Prozess“ von Autorin Juli Zeh aus dem Jahr 2010.
Die knapp 80 Besucherinnen und Besucher des Gottesdienstes erhielten Einblicke in das Buch und die Themen Gesundheit und das Bewusstwerden der Wichtigkeit der persönlichen Gesundheit. Musikalisch begleitet wurde der Gottesdienst von Kreiskantor József Opicz.
Zum Roman: Protagonistin Mia Holl trauert um ihren Bruder, der aufgrund einer fehlgeleiteten Anklage im Gefängnis Selbstmord beging. Bewacht von der im Roman herrschenden Gesundheitsdiktatur wird auch Mia im Verlauf des Romans angeklagt, da sie sich gegen die Vorgaben und Ideologien hinweggesetzt haben sollte. Sie versucht den Fall aufzuklären und die Unschuld ihres Bruders zu beweisen, was ihr im Verlauf des Romans gelingt. Dadurch wird sie Staatsfeindin und muss Qualen durch das Regime erleiden.
„Orgelmusik mit Ohrwürmern“, so war das inzwischen vierte Konzerte der von Kantor József Opicz konzipierten Reihe „Orgelherbst“ überschrieben. Gast-Organist Danny S. Neumann setzte selbst noch ein „O“ hinzu: „Diese Stücke sind allesamt Lieblingsstücke, die ich aus Oberhausen mitgebracht habe“, so der Kantor des Evangelischen Kirchenkreises der Ruhrgebietsstadt. Doch noch ein weiteres großes „Oh“ durfte nicht fehlen: als Ausdruck der Bewunderung nämlich für das gut einstündige Konzert, bei dem der junge Musiker in einem weiten Bogen von barocken Sonaten über romantische Werke bis zu zeitgenössischer Popularmusik auf der Orgel sprichwörtlich alle Register zog, um sein Publikum zu begeistern.
Gut vierzig Zuhörer hatten sich im Kirchenschiff der Auferstehungskirche eingefunden, darunter einige Besucher, die auch bei vorherigen Darbietungen anwesend waren. József Opicz würdigte die kleine „Fangemeinde“ mit freundlichen Worten: „Wie schön, dass Sie unsere Konzerte so gut wahrnehmen“. Der musikalische Hausherr ließ es sich auch nicht nehmen, seinem Gast, langjährigen Studienkollegen und guten Freund für die Mitwirkung bei den Benefizkonzerten zu danken, die der Restaurierung der Ott-Orgel zugutekommen sollen. „Für mich ist es ein bisschen wie ein Heimspiel“, konterte Danny Neumann von der Orgeltribüne aus. Der 29-Jährige war bereits zu anderen Gelegenheiten musikalisch in der Auferstehungskirche zu erleben gewesen. Auch hatte er während seines Studiums an der Hochschule für Kirchenmusik den Gospelchor in Rehme geleitet, bevor er schließlich als Kreiskantor nach Oberhausen ging.
Der Herbst ist da - das nutzt die Kirchenmusik an der Auferstehungskirche, um ihre Orgel noch einmal besonders in den Blick zu nehmen: mit einer neunteiligen Veranstaltungsreihe, die bis in die Weihnachtszeit reicht. Und das hat seinen guten Grund. Denn dieses schöne, über 60 Jahre alte Instrument des Orgelbauers Paul Ott, das mit seinen 3.000 Pfeifen schon manche Feierstunde begleitet hat, ist dringend renovierungsbedürftig. "Alle zwanzig Jahre ist eine Reinigung empfohlen", erläutert Kantor József Opicz. Weil das lange aufgeschoben wurde, ist jetzt akuter Handlungsbedarf: Schimmel sitzt auf den Pfeifen, einige mechanische Teile sind deutlich in die Jahre gekommen und letztlich bräuchte der Klang einiger Register eine Verbesserung und Überholung, möglichst so, dass der neobarocken Charakter der Orgel erhalten bleibt.
Die professionelle Reinigung mit Renovierung kostet gut 40.000-50.000 Euro, schätzt der Kantor. Eine Summe, die anteilig durch Spenden aufgebracht werden soll. So hatte József Opicz die Idee, unter den ihm bekannten Organisten für ein Benefiz-Konzert zu werben. "Es gab sofort Zusagen", freut er sich. Und so sind Doo-Jin Park und Ulfert Schmidt genauso mit dabei wie Danny S. Neumann und Heinz-Hermann Grube. "Das Programm reicht von Jazzmusik über Klassiker wie Beethoven oder Edward Elgar bis hin zu traditioneller Advents- und Weihnachtsmusik. Eine Konzertlesung ist genauso vorgesehen wie die Zusammenarbeit mit Posaunenchor und Kantorei. Schon die erste der neun Veranstaltungen, der musikalische Gottesdienst am Erntedankfest, bei dem die lettische Saxophonistin Santa Bukovska Orgelklänge begleitet hat, sei ein voller Erfolg gewesen, freut sich Kantor Opicz.
Besonders dankbar ist er dem Freundeskreis für Kirchenmusik, der die Konzertreihe unterstützt. "Durch unseren Zuschuss können die Eintrittspreise überschaubar bleiben", erklärt die Vorsitzende des Vereins Regine Köster. Der Freundeskreis unterstützt seit über vierzig Jahren die Kirchenmusik an der Auferstehungskirche, in der Regel werden bis zu zehn Konzerte pro Jahr gefördert.