“Es hat so gut getan, wieder vor Menschen zu spielen und mit dem Publikum gemeinsam die Gedichte und die Musik zu erleben”, so Konzertmeisterin Elke Fabri nach dem Konzert des “Caterva Musica” am Samstagabend in der Auferstehungskirche am Kurpark in Bad Oeynhausen. Das Barockensemble aus Westfalen war mit sechs Musikerinnen und Musikern und Rezitator Michael van Ahlen in die Kurstadt zur ersten Veranstaltung 2022 von “Kirche und Kultur” im Evangelischen Kirchenkreis Vlotho gekommen.
In der rund Anderthalbstündigen Konzertlesung, zu der weit über 100 Zuhörerinnen und Zuhörer in die Kirche gekommen waren, verschmolzen der Gedichtzyklus “13 Monate - Ein Jahr im Schnelldurchlauf” von Erich Kästner und die vier Violinkonzerte Opus 8 “Le Quattro Stagioni” von Antonio Vivaldi auf einzigartige Weise. Während Michael von Ahlen mit tiefer und ruhiger Stimme den Kirchraum erfüllte und nach und nach die Gedichte von Kästner vortrug, lauschte das Publikum gespannt. Von den dunklen Wintermonaten (”Die Welt ist schwarz und weit und ohne Farben) über den Frühling (”Die Birken machen einen grünen Knicks”) und den Sommer (”Glühwürmchen ziehn mit Lampions zu einem Gartenfeste”), den Herbst (”An den Wegen, in den Wiesen leuchten (...) Bäume bunt”) ging die literarische Reise bis Weihnachten (”wie hold Christbäume blühn”). Zwischen den Jahreszeiten spielte das Barockensemble unter der Leitung von Elke Fabri die Kompositionen Vivaldis.
Die evangelischen Kindergärten Altstadtspatzen und Altstadtmäuse in Bad Oeynhausen freuen sich über neue Laptops. Technisch waren beide Familienzentren nicht mehr auf dem neusten Stand der Technik und hatten viele Probleme mit alten Geräten. Nun schafften beide Kindergärten neun Laptops an.
„Wir brauchten ganz dringend neue Computer. In unseren Büros waren die Geräte stark veraltet und das Arbeiten gestaltete sich immer schwieriger“, sagt Nadine Hansing, Leiterin der Altstadtspatzen. Ersatz war dringend notwendig. Im nahen Umfeld der Kindergärten wurden erste Informationen und Angebote sowie Sponsoren gesucht. Denn es sollten nicht nur neue Computer für die Büro- und Verwaltungsarbeit angeschafft werden, sondern auch Geräte für die einzelnen Gruppen der Familienzentren.
Für eine Gesamtsumme von knapp 5.000 Euro erhielten die Altstadtspatzen vier und die Altstadtmäuse fünf Laptops. Die Sparkasse Bad Oeynhausen-Porta Westfalica unterstützte die technische Neuausstattung mit 500 Euro. „Wir wollen die Digitalisierung in den Gruppen vorantreiben. Fotobearbeitung, Texte schreiben, Internetzugang oder die Vorbereitung von Elterngesprächen sind deutlich einfacher“, erklärt Britta Weber, Leiterin der Altstadtmäuse. Kinder würden Fragen in die Gruppen mitbringen, die nun mit Hilfe eines Laptops schnell beantwortet werden können. Zu den entsprechenden Themen finden die Erzieherinnen und Erzieher auch weiteres Zusatzmaterial im Internet und müssten nicht erst zahlreiche Zeitschriften durchblättern oder erst etwas ausdrucken. Eine frühe Medienerziehung soll ebenfalls mit den neuen technischen Möglichkeiten erfolgen. „Besonders ist auch, dass wir mit den Laptops mobiler sind. Damit wir auch wirklich Urlaub haben können wir den Büro Laptop der jeweils anderen Leitung übergeben, die sich dann zum Beispiel um die eintreffenden Mails kümmert“, sagt Nadine Hansing.
„Orgelmusik – nicht nur zur Adventszeit“, unter dieser Überschrift stand am Samstagabend eine weitere Veranstaltung aus der Reihe „Momente mit Musik“, die der Instandsetzung der Orgel in der Auferstehungskirche am Kurpark zugutekommen soll.
Kreiskantor József Opicz, der die Benefiz-Konzerte ins Leben gerufen hatte, kündigte Heinz-Hermann Grube in seiner Begrüßung als „einen großen Namen“ an, dem er vor gut acht Jahren zum ersten Mal begegnet sei. Der studierte Theologe und Kirchenmusiker, seit nunmehr fast dreißig Jahren Kantor an der St.-Andreas Kirche in Lübbecke und Kreiskantor für den dortigen Kirchenkreis, hatte tatsächlich seine musikalische Premiere in Bad Oeynhausen. „Man kennt sich so lange, aber an dieser Orgel habe ich noch nie gespielt“, verriet der 62-Jährige im Vorgespräch. Und so hatte Heinz-Hermann Grube ein feines, handverlesenes Programm für seinen Besuch in Bad Oeynhausen zusammengestellt: mit Schwerpunkt auf Johann Sebastian Bach und die Opulenz der Barockmusik. Doch weil Bach musikalisch durchaus Verwandtschaft mit Felix Mendelssohn Bartholdy habe, wie der Organist erläuterte, hatte er sich auch für dessen Sonate c-Moll op. 65 entschieden und diese ans Ende des Konzerts gesetzt, als romantischen Abschluss der vorweihnachtlichen Einstimmung auf die Ankunft des Herrn.
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Momente mit Musik“ hat eine besondere Konzertlesung am letzten Sonntag im Kirchenjahr zahlreiche Zuhörer angezogen. In dem neunzigminütigen Programm aus Musik, Lesung und Gesang riefen die Organisatoren die Endlichkeit irdischen Lebens in Erinnerung und verwiesen zugleich auf das Versprechen Gottes, den Menschen in Bedrängnis und Zeiten der Prüfung beizustehen.
So war dieser Konzertabend, den Begrüßungsworten zufolge, nicht nur als Trost für die Trauernden und Verzagten gedacht. Sondern er schuf auch einen einladenden Raum für die Zuhörer, sich in stimmungsvolle Musik und tiefgründige Texte zu versenken. „Denn wir wünschen uns, dass Sie alle zuversichtlich nach Hause gehen werden“, schloss Kantor József Opicz seine Begrüßungsworte.
Kaum hatten die Glocken der Auferstehungskirche ausgeläutet, eröffnete die Violinistin Gerlind Tautorus in die erwartungsvolle Stille hinein mit einem andächtigen Adagio aus einer Sonata von Johann Sebastian Bach. Im weiteren Verlauf des Abends stellte die im Kirchenkreis hoch geschätzte Musikerin immer wieder ihr Können unter Beweis: Da gab es beeindruckende Soli genauso wie stimmungsvolle Duette, bei denen Kantor József Opicz die Geigerin am Klavier begleitete.
Die Stimme des Abends aber war Antje Illeson. Die professionelle Sprecherin, die zuletzt beim Literaturgottesdienst „Begegnung mit Bäumen“ im Jahr 2020 zu erleben gewesen war, hatte auch diesmal eine einfühlsame Auswahl an Liedtexten, biblischen Passagen und Gedichten vorgetragen, um das Thema aus unterschiedlichen Perspektiven anzuleuchten. „So nimm denn meine Hände“, verfasst von der Dichterin Juli von Hausmann, hat als Lied im Evangelischen Gesangbuch Eingang gefunden. Jetzt aber wurde es nicht gesungen, sondern Antje Illeson sprach die Verse – mit fester, klarer Stimme. Und machte damit in besonderer Weise den Blick frei für das tiefe Glaubensbekenntnis, das den Kern dieses Kirchenliedes ausmacht. Mit leisem Strich führte Gerlind Tautorus im Hintergrund durch die Melodie. Im weiteren Verlauf des Abends hat Antje Illeson in gleicher Weise Paul Gerhards „Befiehl Du Deine Wege“ und „Weiß ich den Weg auch nicht“ von Hedwig von Redern rezitiert, nachdem es zuvor einen Einblick in die schicksalhaften Umstände gegeben hatte, die dem Entstehen der Liedtexte vorausgegangen waren.